Mittwoch, 14. Mai 2014

Mercedes Benz Fashion Week Berlin 2014 in Wedding

Lange und oft wurde sich gestritten um den Standort der Berliner Fashion Week 2014 im Juli. Diese wird nämlich nicht wie üblich am großen von Touristen überfüllten Brandenburger Tor stattfinden, sondern vom 8. - 13. Juli 2014 in dem Erika Hess Eisstadion in der Müllerstraße 185, 13353 Berlin.
Für mich ist das kein Grund zur Freude, nein ganz im Gegenteil. Die Location ist schlichtweg unschön, Baustellen zieren die Straßen, es herrscht gähnende Leere, man kann nirgends gescheit essen gehen und auch wird die Vielfalt der Casinos und Dönerläden das Bild der Stadt nicht überzeugend repräsentieren.
Vorstellbar ist auch, dass stadtfremde Besucher nur schwer zur Location finden. Besonders durch die öffentlichen Verkehrsmittel ist das Eisstadion nicht ideal zu erreichen. Auch der Parkplatz in der Nähe gibt nicht viel Fläche her.



Und was bewegte den Berliner Senat dazu eines der größten Berliner Events in das Nirgendwo zu verlegen?
Erstmal muss man dazu sagen, dass durch kaum eine andere Veranstaltung im Jahr so viele Touristen, so viel Presse und Fernsehen und allgemein so viele interessierte Menschen zusammen kommen wie durch die Fashion Week. Die Stadt Berlin bekommt in dieser Zeit internationale Aufmerksamkeit und verdient dadurch nicht wenig, aber ist leider nicht motiviert, dieses Event der Kreativen des Landes zu unterstützen. Begründungen sind, dass einfach schlichtweg Geld fehlt (wobei vergessen wird wie viel Geld dadurch in Berlins Kassen findet), dass Straßenabsperrungen für den Auf- und Abbau des Zeltes behindernd sind und dass dieses Jahr die Fanmeile für die kommende Fußball-WM bereits am Brandenburger Tor stattfinden wird. Nebenbei könnte man noch erwähnen, dass die Route der Christopher Street Day-Parade, die sonst auch immer dort entlang verläuft, noch immer nicht festgelegt wurde.
Es ist traurig, wie die Veranstalter der Fashion Week Berlin jedes Jahr aufs Neue einen Veranstaltungsort suchen müssen, um den Designern Deutschlands eine Plattform zu bieten, wo Sie sich selbst und Deutschland kreativ repräsentieren können. Es ist auffällig wie wenig Gutes und Schönes gefördert wird in unserem Land, wo doch Skandale und schockierende Nachrichten viel eher Ohr finden. Wie Deutschlands Image damit in der Welt jedoch beeinflusst und geschädigt wird, so weit denkt niemand. Doch das ist wieder ein anderes Thema.

Ich hoffe, dass eines Tages auch dieser "Wirtschaftszweig" und viel wichtiger noch jenes wertvolle Kulturgut (!) in Berlin und ganz Deutschland gefördert wird und die Chance bekommt eine ernstzunehmende und überzeugende internationale Position einzunehmen.

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