Dienstag, 4. September 2012

aCROSS the fashion line.

Trends kommen und gehen. Bei manchen wünsche ich, dass sie gehen.
Ich möchte einen aktuellen Trend in der Mode ansprechen, den ich als äußerst problematisch empfinde. Auch wird der Beitrag nun eventuell auf  beruhigende Zustimmung stoßen oder tobende Unruhe auslösen. Ich möchte trotzdem versuchen, meine Gedanken in Worten auszudrücken.
Fotostrecke "All Saints" des Modemagazins Jolie
Der letzte Schrei ist das Symbol des Christentums als Modeaccessoir oder Print auf der Kleidung: das Kreuz.
Selbst bin ich keine Christin, nein ich bin Atheistin, doch ich habe einen riesigen Respekt vor allen Religionen der Welt (und nein, Scientology oder Zeugen Jehovas sind in meinen Augen keine Religionen).
Das Kreuz von seiner Bedeutung loszulösen und auf die Funktion einer modischen Erscheinung zu reduzieren, empfinde ich als Missbrauch. Wie kann ein religiöses Symbol in Form einer Kette, einer Leggins oder eines Shirts getragen werden, ohne dass der Träger auch nur die geringste Bindung zu diesem Symbol und der Religion hat?
Dabei möchte ich auch nebenbei einen anderen Trend ansprechen - Print-Shirts. Wieso trägt man T-Shirts mit Rolling Stones-Print, Red Hot Chili Peppers-Print oder anderen Bands, wenn man nicht einmal ein Lied von ihnen gehört hat? Warum trägt man I ♥ NY-Shirts, wenn man nicht einmal in dieser Stadt gewesen ist oder sich in keinster Weise mit ihr auseinandergesetzt hat?

Zurück zum Kreuz: Seit langer Zeit bin ich Fan der Lookbookerin Lina Tesch, die einigen vielleicht auch als Fotografin bekannt ist. Ich bewundere ihre Fotos und ihren aufregend provokanten Stil sehr. Doch ihre Liebe zum Christenkreuz macht mich nachdenklich. Anfangs dachte ich noch, dass sie sich vielleicht nur ihres Glaubens bekennen will, aber das ist völlig auszuschließen.

Dieses Outfit erinnert mich an Jesus, wie er am Kreuz genagelt hing mit dem Rosenkranz auf dem Kopf.
via lookbook.nu
Neben vielen Outfit-Fotos mit Kreuz-Aufdrucken auf Shirts und Leggins oder Kreuzketten, trägt sie auch Shirts und Leggins mit dem Aufdruck eines auf dem Kopf stehenden Kreuzes, was ein satanistisches Symbol darstellt. Ich hoffe sehr, dass sie die Bedeutung der Symbole auf ihrer Kleidung kennt, die größtenteils vom Modelabel pretty sucks sind. pretty sucks ist ein wundervolles Streetstyle-Label, von dem ich auch bereits Kleidung und Schmuck für mich bestellt habe; doch das Symbol des Kreuzes wird (zu meinem Leidwesen) allmählich zum Erkennungsmerkmal ihrer Mode.
Mode soll die Persönlichkeit des Trägers unterstreichen und unterstützen. Sie soll dem Menschen zu einem guten Lebensgefühl verhelfen und stilvoll sein. Stil bedeutet dabei nicht, sich der Mode anzupassen und immerzu nach den Grenzen der Schönheit zu streben. Stil bedeutet zur richtigen Zeit, am richtigen Ort das Richtige zu tragen.
Der Beitrag soll ein Appell an das Modebewusstsein aller Menschen sein und zeigen wie viel Statement in einem T-Shirt, einer Leggins oder einem Schmuckstück stecken kann.
Vielen Dank.

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